Allgemein, México, Mittelamerika

San Miguel auf Cozumel

Wenn Samstag Abend auf dem großen Platz, dem Plaza Major, zur Fiesta aufgespielt wird tanzen jung und alt. Kinder springen aus dem Kinderwagen und tanzen – was sonst! Da schwingt eine Frau in Haushaltsschürze die Hüften das es sogar mich zur Bewegung drängt.

San Miguel ist von Touristen überlaufen. Abends jedoch, wenn die Kreuzfahrtschiffe ihre Schäfchen gezählt haben, kommen die Einheimischen auf die Straße. Ein Plausch am Plaza oder an der Ecke – ihnen gehört die Insel – immer noch – im Stillen. Man meint das war immer so, durch alle Besatzung und Kolonialisierung. Lächle ich sie an, dann bekomme ich ein Lächeln zurück – kein oberflächliches – da ist ein kurzes innehalten, sich Zeit nehmen, weitergehen.

Meine Unterkunft ist in einer Seitengasse des Plaza Major gelegen. Das Familienhotel zeichnet sich durch wundervoll gestaltete Zimmer – und überhaupt toll gemacht – aus. Das Geld bleibt hier – ein gutes Gefühl.

Cozumel mit seiner sanften Westküste und tosenden Ostküste kann man gut ein paar Tage Aufmerksamkeit geben. Es lohnt sich einen Roller auszuleihen und auf sicheren Straßen die (kleine) Insel zu erkunden.

Lässt man sich von der Touristenmasse, in der man ja selbst schwimmt, nicht schrecken, so findet sich das stille Eckchen. Sei es abseits beim einheimischen Bäcker oder an der Steinküste auf der Ostseite. Nicht umsonst war die „Insel der Schwalben“ ein Pilgerzentrum für alle die Schutz suchten – und für Frauen die schwanger werden wollten.

Weiter geht’s nach Tulum.

Adios!

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Allgemein, Mittelamerika

… cruisin

War ziemlich still seit dem letzten post. Ich war unterwegs :o)

Ein Café Names Zermatt in San Miguel auf der Insel Cozumel, Mexico – mit Einheimischen Kaffee schlürfen und ihrem entspannten Spanisch zuhören. Abseits der Touristrassen finde ich die Ruhe einen post zu schreiben. Die letzten 11 Wochen waren geprägt von Arbeit – auf einem Kreuzfahrtschiff – yep richtig gelesen. 7 Tage die Woche, täglich 10 Stunden, dennoch genug Zeit um die Karibik zu erkunden in der wir cruisen.

Was kann mir besseres passieren als auf einem Schiff neues Land zu erkunden, einen guten Job zu machen, tolle Menschen kennenzulernen, jede Menge Spaß zu haben – und dazu noch Geld zu verdienen. Sehr genial! Aber alles der Reihe nach…

Letztes Jahr sah ich die Anzeige für einen Job als Technischer Leiter auf einem Kreuzfahrtschiff. Kreuzfahrtschiffe – Umweltsünder – Bonzentaxis dachte ich zuerst. Beim Nachdenken allerdings bemerkte ich meine Vorurteile, bzw. Unwissenheit. Ich begann mich zu informieren. Welche Techniken werden eingesetzt? Abgasreinigung, Abwasserklärung, Müllverbrennung, usw. Techniken die ich vom Studium her kannte und bewerten konnte. Kreuzfahrtschiff – ist das was für mich? Mit so vielen Menschen auf einem Schiff? Viel Arbeit, Stress und alles auf See – geht das gut? Dann kam meine Reiselust und sagte: yep – do it!

Und dann auf dem Schiff … war alles sehr cool. Ich wurde herzig aufgenommen, gut eingearbeitet und hatte viele Gespräche zu Technik und Umweltschutz. Die Crew… ist ein Wort das steht für: Miteinander. Jeden Tag.

Kreuzfahrtschiffe und Massentourismus. Während ein Schiff seine Touristen nachmittags wieder mitnimmt werden anderswo Megahotels gebaut die die Umwelt dauerhaft zerstören. Beides ist kein Ökotourismus – ist klar, doch habe ich das Gefühl das der Weg über die See Infrastruktur entstehen läßt und etwas im Land bleibt. So richtig entschieden bin ich aber noch nicht. Da werde ich wohl noch mehr recherchieren müssen.

Wie geht’s jetzt weiter? Erst mal erkunde ich Yucatan, México. Evtl. mache ich einen kurzen Abstecher nach Kuba – ist von Cancun recht günstig und einfach. Danach soll es nach Süden gehen – über Belize nach Guatemala. Das wäre jetzt mal der Plan… also… ist mal so angedacht :o)

Da ich jetzt wieder online bin gibt’s posts, Bilder, praktische Tips und kritische Worte über die große weite Welt.

Herzhaftigste Grüße!

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Allgemein, Karibik, Mittelamerika

… und es geht wieder los …

Wo bin ich? Klaro, am Flughafen – wie immer ein guter Ort zum Schreiben. Draußen hat’s 8 Grad und es regnet. Hier drinnen liegt Abflugsstimmung in der Luft – love it! Es geht erst noch mal kurz geschäftlich nach Berlin und daaaaaann in die Karibik. Mitte Januar entscheide ich wie, wo und ob es weiter geht. Honduras und Guatemala liegen ganz vorne im Rennen. Aber dazu später mehr…

Mein kleiner, blauer Rucksack ist wie immer mit von der Partie – hat aber diesmal noch weniger als beim letzten Mal in sich. Bild und Packliste folgen.

Eigentlich wollte ich erst im späten Frühling 2018 wieder los, doch das Leben hat sich’s anders überlegt und schickt mich früher auf Reise. Mein Frühling und Sommer in Deutschland war großartig – mit tollen menschlichen Begegnungen, lauen Sommerabenden in meinem Garten, reicher Ernte von meinen Beeten, und viel, viel, guter Arbeit.

Was passiert mit mir, wenn ich immer wieder aufbreche? Wie sehe ich die Welt?

Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen – es führt zu einem Leben im Moment. Jetzt. Das ist alles was ist. Da schwinden Ängste und Befürchtungen, aber auch Vorfreude und Vorstellungen. Das Leben wird frei und leicht – dennoch – mit Freiheit umzugehen will gelernt sein …

Boarding time – demnächst mehr!

HerzLichte Grüße!!

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Allgemein, Deutschland,Reise,Langzeitreise,

Back to the Back!

Zurück zu Altbewährtem! Zurück zu den Ufern! Scheint in Europa gerade der Tenor zu sein – wow!

Seit zwei Wochen bin ich wieder in Deutschland. Seit zwei Wochen bin ich wieder in der Vergangenheit – denn hier hat sich zum größten Teil nichts verändert. Waren ja auch nur 6 Monate… 6 Monate Reise, 6 Monate „on the road“, 6 Monate sprachlicher Kauderwelsch aus Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Hand und Fuß, Thai, und, und, und. Verschiedene Kulturen, außergewöhnliche Menschen und Abenteuer.

Wieder Ankommen – wieder Anknüpfen. Das äußere Tun und Handeln ist nicht das Problem… eher mit der inneren Einstellung verschiedener Menschen umzugehen. Menschen die aus Angst AFD wählen, sich verbiegen, ihre Seele verscherbeln. Gefechte aus Worten überall. Religionen die sich bekriegen statt sich gegenseitig zu helfen das umzusetzen was deren Inhalt eigentlich wäre.

Was gibt es für Möglichkeiten? Den Kopf in den Sand stecken oder dem Leid auf den Grund gehen? Meiner Meinung nach ist eine allgegenwärtige Angst die Ursache für die momentane Situation hierzu Lande. Eine bewußt erzeugte Angst. Wer Angst hat ist lenkbar – genau das passiert gerade. Traurig aber wahr. Wer da weiter lesen möchte findet unter „Texte“ im „Buch“ mehr.

Wie geht’s weiter bei mir? Ich verbringe viel Zeit im Garten – der hats auch nötig… Wieder Geld verdienen. Kassen auffüllen. Uuuund dann – mal sehen. Reiseziele, Länder, Abenteuer habe ich genug im meinem Kopf. Ich werde mich melden wenn es wieder los geht – mit meinem kleinen, blauen Rucksack – yeaaaah!

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Allgemein, Europa, Spanien

Barcelona

Es ist mal wieder soweit :o)

Ich sitze am Flughafen vor meinem Gate und habe Zeit. Mein Flug geht in zwei Stunden, aber wie ihr wisst liebe ich es am Abflughafen die Zeit Reveu passieren zu lassen. Sitzen, innere Bilder gucken, schreiben.

Spanien war diesmal hauptsächlich Bacelona und Tarragona für mich. Barcelona… wieviele Berichte gibt es über diese Stadt – unendlich… Ich bin hauptsächlich durch die Straßen geschlendert, habe mich treiben lassen, keine Museen oder Tourisachen besucht. Einfach nur treiben lassen. In einer Stadt wie Barcelona geht das wunderbar. Habe das „Stromern“ (sagt man in Hof so) gebraucht, um die letzten Monate zu verarbeiten. Verschiedene Länder, Kulturen, Sitten und doch sind die Menschen gleich. Haben die gleichen Freuden und Ängste. Mütter sind Mütter egal wo auf der Welt. Kindergarten laufen an mir vorbei – Hand in Hand – verschiedenste Nationalitäten. Ein rührendes Bild.

Wem Barcelona zu hektisch ist, der sollte 1 Stunde mit dem Zug nach Tarragona fahren. Dort findet ihr ein herrliches Fleckchen Sand am Strand. Romanische Geschichte pur. Gute Restaurants und entspannte Kneipen. Dort ist gut zur Ruhe kommen.

Meine Reise führt nun in die Schweiz. Von dort werde ich mich laaaangsam auf die Einflugschneise Deutschland begeben.

Wir sehen uns!

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Allgemein, Malta

Gozo – Hier ticken die Uhren ganz (schön) anders!

Zum Beispiel: Busuhren, Wanduhren, ganz offizielle Uhren und vor allem innere Uhren.
Hier auf Gozo finden Sie ihr eigenes Tempo.

Möchte man mit dem Bus mal eben die 5 Km zu dieser oder jener Stadt fahren, dann ist es gut 10-15 min. eher zur Haltestelle zu gehen, denn vlt. ist der Bus zu früh und fährt einfach weiter weil niemand wartet, bzw. winkt. Oder er kommt zu spät – mit dem Karnval beginnt hier die Urlaubssaison – wegen den vielen Zustiegen kommt es dann zu Verspätungen.
Ist die Zeit auf Gozo auf einen oder zwei Tage beschränkt, dann rate ich zum hop on – hop off sightseeing Bus. Der fährt direkt zu den Attraktionen und man hat Aufenthalt so lange man mag. Die Linienbusse halten quasi an jeder Milchkanne. Da kann die sonst 10 minütige Fahrt schon mal eine Stunde dauern.
Ach, Busthermometer zeigen meist wohlige 24 Grad – auch wenn die AC den Bus frostet … 

Öffnungszeiten gibt es. Das lasse ich mal so stehen … durch die Siesta sind die Zeiten halt ein bisserl wild.
Am Besten immer nachfragen, wann denn die Lokalität oder der Shop evtl. geöffnet hat – bzw. ob heute ein Gute-Laune-Tag ist und jemand aufsperrt. Bei Restaurants bin ich wirklich nicht durchgestiegen wann Öffnungstage sind. Auf meine Frage in wie das geregelt sei, meinte der Besitzer lapidar: „wenn jemand da ist – solange jemand da ist“. Hilfreich?

Innere Uhren … oh ja. Gutes Thema! Manchen Menschen hier kann man beim Gehen die Schuhe binden. Relaxt sein ist toll, doch ein gesunder Blutdruck ist zum Vorankommen schon dienlich. Wer gestresst auf Gozo anlandet, der kann mit der Ruhe erst mal nix anfangen – manchmal ist es schon richtig stressig.
„Relax!“ Eines der meist ausgesprochenen Wörter hier auf der kleinen Insel – und „Alright“. Alright kann man für so ziemlich alles anwenden. Für Hallo, Tschüß, Danke, Bitte – passt immer.

Verabredungen, Absprachen … hm, da habe ich Erfahrungen gesammelt. Kann man machen, doch sollte man sich nicht zu sehr drauf versteifen. Einen Plan B zu haben ist immer gut. Das klingt jetzt pauschalisiert – soll es nicht. Waren Einzelfälle.

4 Wochen Gozo waren toll. Leben auf einem Segelboot war toll. Segeln und Rumreisen war toll.
Jetzt ist gut … es zieht mich weiter.
Wie immer sitze ich am Flughafen, warte auf mein Gate und schreibe. Mein nächstes Ziel: Barcelona!

Ich werde berichten!

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Allgemein, Europa, Malta

Malta!

Seit zwei Wochen bin ich hier in/auf Malta. Malta ist – wie soll ich sagen – einfach Malta eben. Diese fünf geschichtsträchtigen Inseln sind  unvergleichbar. Vielleicht weil dieser Staat von so vielen europäischen und orientalischen Ländern eingenommen und besetzt wurde. Unverkennbar ist auch die Handschrift des Malteserordens hier in Malta.

Januar und Februar herrscht Winter auf den Inseln. 15 Grad Celsius, manchmal Regen und teils scharfer Wind kennzeichnen die kalte Jahreszeit hier. Allenthalben ziemlich erträglich wie ich meine – ich genieße es. Die mehr als 5000 Jahre alten Tempel, die Festungen – ach, da läuft einer wie ich schon recht unbedarft durch die teilweise älteste Geschichte Europas. Viele Museen wurden in den 80er Jahren angelegt – … und bisher nicht auf den neusten Stand der Medientchnik gebracht. Da hängts, bzw. ist da „Platz nach oben“.

Der Tourismus ist allgegenwärtig, aber dennoch nicht überlebenswichtig wie in anderen Ländern. Die Wirtschaft an sich funktinioniert – auch ohne die vielen Marco Polos.

Im Moment ist der Verkehr mehr auf Stop and Go. Malta hat die Ratpräsidentschaft der EU inne – da sind alle Obrigen ein bisserl drüber … die nächsten Monate. Das tut der freundlichen, stolzen Gesinnung der Insulaner aber keinen Abbruch. Hier ein flüchtiges Lächeln, dort eine einladende Geste. Hier kann man sich willkommen fühlen.

Am Montag geht’s nach Gozo – eine der Inseln im Norden Maltas. Weniger Menschen auf mehr Raum. Malta hat, meine ich, die fünftgrößte Bevölkerungsdichte der Welt. In den Küstenstädten ist das merklich – im Hinterland geht’s eher gemütlich zu.

Also wer noch ein Urlaubsziel für den Frühsommer braucht – Malta. Noch nicht zu heiß und entspannt. Tolle Strände. Schöne Umgebung. Die Flugpreise sind mehr als ok hier her. Bei der Unterkunft lohnt sich die Suche – in den Ballungszentren ist es nicht ganz so günstig. Da lohnt es sich „außerhalb“/“Inlands“ zu wohnen und dann mit dem gut ausgebauten Busnetz die Inseln zu erkunden. Mietwagen, hm, naja – muß man glaube ich nicht haben. Der Bus tuts auch.

Gozo – ich werde berichten!

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Allgemein, Thailand

Thailand by train…

0:36 Uhr … ich warte auf meinen Nachtzug von Bangkok nach Chiangmai. Ürsprüngliche Abfahrtszeit war 22:00 Uhr. Ich komme mir schon vor wie in Deutschland. Auf mein Nachfragen warum der Zug Verspätung hätte, meinte der Wachhabende gelangweilt und nicht ohne von seinem Handy-Video-Spiel aufzusehen: Delay, Delay. Ok, ich weiß das der Zug Delay hat – aber was ist der Grund? Er meinte der Grund – wäre – Delay. Also für mich zum Mitmeißeln … der Grund für die Verspätung ist die Verspätung an sich … Göttliches Chaos … Buddhismus.

Um 1.30 Uhr fährt der Zug schließlich ein und ein übermüdeter Tross Menschen findet anstatt Betten unvorbereitete Abteile. Gegen 2.30 Uhr liege ich – fast – denn mit 1,90m hat man in Asien schlechte Karten was öffentliche Verkehrsmittel angeht. Zudem lag ich in einem schulterbreiten, oberen Bett… die unteren waren schon vergeben.

Nach einer gefühlten Stunde Schlaf in dieser Nacht, verbrachte ich den Morgen mit Zugbekanntschaften im Speisewagen. Wir tauschten Reisegeschichten, beschrieben unsere Abenteuer und harrten der Dinge die evtl. noch passieren mögen. Wir erreichten Chiang Mai ohne weitere Unterbrechung mit 4 Stunden Verspätung.

Chiang Mai ist eine herrliche Stadt. Nach der Hektik Bangkoks oder dem Trubel Südthailands finde ich hier Entspannung. Die „Old Town“ ist durch die vielen Tempel, kleinen Gassen und versteckten Cafés eine Oase. Mein Hostel liegt ruhig in einer Seitengasse, aber dennoch zentral. Ich genieße die täglichen Gänge zu den Tempeln, lese im kühlen Schatten lang getragene Bücher – freue mich über Zufälle… da traf ich doch mitten in Chiang Mai einen alten Freund – einfach so – nichtsahnend! Das war ein Hallo! Unglaublich! Wir waren uns einig, das unser Treffen seltener als ein Lottogewinn ist – hätten aber auch beide das Geld genommen.

Die ruhigen Tage vergingen wie im Flug. Den Rucksack packen stand an, denn es ging zum Nachtzug zurück nach Bangkok. Abfahrt 15.30 Uhr – und siehe da – der Zug steht bereit. Entsprechend mit Lebensmitteln ausgerüstet steige ich doch verwundert ein. Die Fahrt zieht sich abwechslungsreich durch die Berge Thailands, vorbei an Reisfeldern und winkenden Menschen. Nach dem Abendessen und einer mitreißenden Lektüre von Robert Seethaler „Ein ganzes Leben“ finde ich wider Erwarten Schlaf – bis 6.30 Uhr. Der Zug sollte allerdings 5.15 Uhr in Bangkog ankommen… irgendetwas stimmt nicht. Der Zug steht seit zwei Stunden und kommt nicht weiter – ein Laster stieß auf den Schienen mit einem Zug zusammen. Eilig wird ein Wagen für die Passagiere mit Flugterminen als Ersatzverkehr besorgt – gegen Aufpreis… 

Es ist 7.50 Uhr. Für 30 min. fuhr der Zug – wir stehen wieder – kurz vor der Unfallstelle. Ich bin recht froh, das mein Flug erst um 23.50 geht. Könnte klappen… wir fahren mal wieder ein Stück. 

Ach ja, mein Flug! Nächstes Ziel ist Malta. Malta? Ja, Malta – ich werde berichten.

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Allgemein, Thailand

Ciao Koh Tao!

Ok, mein Reisepass hat Grünschimmel angesetzt – ebenso mein Rucksack und meine Schuhe.

Bevor meine Habe als schützenswerte Biosphäre ausgewiesen wird, ist es Zeit zu gehen. Die Regenzeit mag nicht enden und trotz AC bleiben die Sachen klamm, riechen nach nasser Hund bzw. weiß man nicht mehr was eigentlich gewaschen war. Gesagt, getan. Flug nach Bangkok gebucht, Hostel reserviert. Abschiednehmen.

Flughafen Surat Thani – wieder nasser Hund. Kein Wunder, denn hier am Festland haben die Stürme der letzten Zeit noch mehr zugeschlagen als auf den Inseln. Eingestürzte Brücken, weggeschwemmte Straßen und Häuser. Bus- und Bahnverbindungen sind unterbrochen. Fliegen ist einzige Weg nach Bangkok – und alle wollen das gerade…

Koh Tao wurde auch schwer in Mitleidenschaft gezogen. Straßensperrungen, Stromausfall, usw. mein Vermieter hat dann doch erwogen rund um sein neu gebautes Haus nachträglich eine Drainage vorzusehen – fand ich ziemlich clever. Könnte man doch vermuten das es auf einer tropischen Insel hin und wieder mal regnet. Die abgesoffenen Wohnungen im Erdgeschoß kann er auf weiteres nicht mehr vermieten. Etwas kurzsichtig…

Da könnte man sich in dem Thema Kurzsichtigkeit festbeißen, aber ich glaube ich habe mich darüber letztes Mal schon ergossen… es geht halt immer ums Geld. 

Ein paar Tage werde ich in Nordthailand verbringen, bis ich Ende Januar westlich verreise – wohin? Verrate ich beim nächsten Mal!

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Thailand

Thailand – Täcksi, Täcksiii!

Fast gleichsam zwitschern die Vögel mit den Taxischleppern – Täcksiiii! Wie oft bin ich schon an dieser Kreuzung vorbeigekommen? Wie oft habe ich den Schleppern schon erzählt das ich hier wohne – keine Chance!

Darin mag man das Lebensmotto der Menschen hier auf der tropischen Trauminsel Koh Tao erkennen. Heute ist heute und morgen ist vielleicht morgen – vielleicht… 

Diese Insel ist wirklich ein Traum. Seit 3 Wochen bin ich wieder hier. Tauchen, Essen, Feiern, … Sie hat alles was ein Bilderbuchort braucht. Wunderschöne Strände, schöne Aussichten, ein gutes Klima. Es gibt nur 1 1/2 Sachen die hier nicht hingehören:     Touristen

Touristen und falsch interpretierter Buddhismus sind wohl die Hauptgründe für das langsame Untergehen dieser Insel – im Müll. Wir alle kennen Teufelskreislauf des Tourismus – da muß ich nichts hinzufügen. Religion… na ja – es ist halt nicht alles eins – Müll ist nicht eins mit dem Wald in dem er liegt und das Grundwasser verseucht.


Die Frage woher diese Mengen an Müll kommen brauche ich nicht wirklich stellen… Beim Erkunden verschiedener Gelände traf ich eine „Müllarbeiterin“ die ursprünglich aus dem Nordosten Thailands kommt. Ihr Geschäft sind Kartonagen. Pro Kilogramm Karton bekommt sie 4 Baht – 10 Cent. Zieht sie die Ausgaben für Transport und Lagerung ab, dann bleibt ihr 1 Cent – davon kann sie mehr schlecht als recht leben, jedoch immer noch besser als im Norden, sagt sie. So geht es vielen hier. Ich frage sie was sie tun würde wenn sie die Regierung wäre – ihre Antworten kommen schnell und direkt: 1. Das Müllproblem lösen 2. Straßen bauen 3. Elektrische Versorgung und Zu/Abwasser regeln – einfach die basics. Ich erkläre ihr das Prinzip einer Müllverbrennungsanlage und sie bekommt große Augen – genau das brauchen wir hier, meint sie. Damit wäre das Müllproblem und das der elektrischen Versorgung angegangen. Nur wäre sie dann „arbeitslos“ – nicht ganz meine ich. Jemand muß sich ja vorher um den Müll kümmern. Das wiederum wären bezahlte Arbeitsplätze.

Wie wird Strom auf Koh Tao produziert? Mit Dieselgeneratoren – yep, richtig gelesen – und falls die ausfallen? – Notstromaggregate… Man mag’s nicht glauben.

Um’s auf den Punkt zu bringen… an der Gesamtsituation verdienen alle mit die auf der Insel etwas zu sagen haben. Es geht um Geld. Verdienst am Sprit für die Generatoren, Verdienst am Müll, Verdienst am … die Liste ist endlos. Warum also etwas ändern? Meine Müllfachfrau meinte – 10 Jahre noch, dann wird die Situation kollabieren. Da komme ich wieder zur Religion… warum an die Zukunft denken, wenn ich heute Geld in der Tasche habe? Damit ist die Zeitlosigkeit des Buddhismus falsch ausgelegt bzw. ausgelebt. Ich möchte an dieser Stelle nicht verallgemeinern – die Mehrheit der Buddhisten leben ihre Lebensansicht wahrhaftig. Es ist halt wie überall – Extreme und schwarze Schafe…

Was kann ich tun? Ich greife zur Wasserflasche – Nestle. Ich mache mir ein Sandwich – Nestle. Großkonzerne haben sich auf dieser Insel schon mehr als breit gemacht – traurig. Ich denke dran in die Bar zu gehen und ein Bierchen zu trinken – ich weiß wo die Flasche landen wird – ich war heute dort. Bin etwas ratlos. Ich hatte schon den verwegenen Gedanken eine Müllverbrennungsanlage durchzukakulieren und selbst wenn es funktionieren würde – es braucht halt auch die Menschen, die ein solches System nachhaltig unterstützen. Das sehe ich hier nicht – leider.

Was ich sehe ist eine Villa auf dem Berg, die auf all das herunterschaut – und langsam die Jalousie runterläßt.

Koh Tao ist wirklich eine schöne Insel und ich möchte sie und den Tourismus auch nicht „schlecht“ reden – dennoch darf man als Tourist die Augen nicht verschließen oder wegsehen. Ich nehme mich aus dem Ganzen nicht raus – ich mache ja mit – ich frage mich nur wie lange noch…

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